Denke jetzt nicht an einen Elefanten


Ungewolltes Gedankenkarussell

Jeder von uns kennt es - das nervige, energieraubende Karussell ungewollter Gedanken.  Hätten wir doch nur eine Lösung zur Hand, könnten wir dies oder jenes doch nur beeinflussen, was ist der Sinn des Ganzen, warum passiert das oder warum verhält sich jemand uns gegenüber auf eine bestimmte Weise und nicht so wie wir das möchten, hätte ich doch nur anders reagiert, hätte eine andere Person doch nur anders reagiert ... uns so weiter !! Denker und lösungsorientierte Menschen haben es manchmal durchaus schwer und guter Rat ist da bekanntlich teuer.

 

"Denk` nicht so viel nach"

"Mache Dir keine Sorgen" 

 

Auch schon mal gehört? Welche Gedanken schossen euch in diesem Moment durch den Kopf? Ich denke ähnliche wie mir.

 

Obwohl der "Ratgebende", wir gehen jetzt einmal davon aus, mit dieser Aussage durchaus mehr transportieren möchte als beim "Ratsuchenden" zunächst ankommt, habe ich mich dennoch mit der Frage beschäftigt, ob es denn möglich ist, wenn uns etwas beschäftigt oder belastet einfach nicht darüber nachzudenken? Doch bei dem Versuch etwas wegzudenken ist mir eher das Gegenteil aufgefallen, umso mehr ich versuche einen Gedanken an etwas oder jemanden wegzuschieben um so mehr manifestiert sich dieser Gedanke in meinem Bewusstsein. Es klingt zunächst ziemlich paradox, aber wenn man tiefer darüber nachdenkt, macht diese Erkenntnis (die wissenschaftlich schon lange nachgewiesen wurde) durchaus einen Sinn. Warum macht sie einen Sinn? Weil in unserem Gehirn folgendes abläuft. Während die eine Gehirnhälfte damit beschäftigt ist, einen Gedanken wegzudrücken arbeitet die andere Gehirnhälfte mit Hochdruck daran, nachzuprüfen, ob die andere ihre Arbeit auch ordnungsgemäß verrichtet. Ergo - bringt uns unser eigener Kontrollmechanismus wieder zum Ausgangsgedanken. Dies passiert uns besonders häufig in Stresssituationen und / oder wenn wir mental überfordert sind.

 

Ein anderes Beispiel. Wer kennt sie nicht, ist die Sache mit dem Nicht-Einschlafen können. Wir wollen um jeden Preis einschlafen, aber alles was passiert ist, dass wir wach im Bett liegen und nach Lösungen suchen, versuchen etwas zu verstehen oder beschäftigen uns einfach nur permanent mit dem Geschehenen (der Vergangenheit) oder der Zukunft, wir räumen einer vergangenen Situation oder einer potentiellen in der Zukunft liegenden Situation, von der wir gar nicht wissen wie sie aussehen wird einen immensen Platz ein in unserem Bewusstsein und im JETZT. Dies führt dazu, dass wir nicht in die Ruhe kommen und nicht einschlafen können. Der Blick auf die Uhr. Es ist Mitternacht. Wir schlafen noch immer nicht. Das Gedankenkarussell geht weiter. Der nächste Blick auf die Uhr. Es ist weit nach Mitternacht - von Schlafen immer noch keine Spur. Erschwerend kommen nun noch die Gedanken an den folgenden Tag hinzu. Wir erkennen in diesen Momenten, wir sind gefangen in unseren Gedanken und der Versuch diese zu kontrollieren und endlich zu schlafen scheitert kläglich. 

 

Gibt es also keinen Ausweg? Doch den gibt es! Zunächst gilt, versuche Deine Gedanken nicht all zu stark in eine Richtung lenken zu wollen, versuche sie nicht zu kontrollieren. Lerne anzunehmen das was war und das was ist.  Gebe niemandem im Aussen oder bestimmten Situationen zu viel Macht über Dich.

 

Die Lösung. Ist Mind Control Doch Möglich?

 

Was also tun, wenn das Wegdrücken der Gedanken nicht den gewünschten Erfolg mit sich bringt? Ist "Mind Control" möglich?

Ja, in gewisser Weise schon! Aber anders als der Begriff zunächst impliziert. Ich bin sehr dafür, dass wir Menschen unser Bestes tun um aus Situationen das Bestmögliche herauszuholen. Permanente Passivität ist etwas, dass ich persönlich nicht befürworte. Wenn wir nicht handeln, können wir auch keine zufriedenstellende Resultate erzielen oder erwarten. So. Nun haben wir unser bestmögliches getan. Und nun? 

erkenne Dich selbst

 

inspiriert von Eckhard Tolle, fand ich einige Lösungsansätze, die sich für mich richtig anfühlen. Um mit einer Situation, einem Menschen oder Problem besser umgehen zu können, ist es elementar wichtig zu wissen wer wir selbst sind. Wir müssen uns bewusst werden, dass wir nicht in der Lage sind, andere nicht verstehen - wenn wir uns selbst nicht verstehen, uns selbst nicht kennen. Also ist die primäre Frage:

 

"WER BIN ICH"

 

Klingt zunächst ziemlich simpel, ist es aber nicht. Wer bin ich bedeutet nicht, was für einen Beruf übe ich aus, was habe ich schon in meinem Leben erreicht, womit identifiziere ich mich. Nein. Bei dieser Frage geht es nicht um unser Ego. Es ist interessant, wie oft wir davon überzeugt sind, dass wir uns selbst gut kennen. Das naiver Weise solange, bis wir uns in einer bestimmten Situation befinden oder mit einer gar noch unbekannten Situation konfrontiert werden. Wie gut kennen wir uns in diesem Moment noch? Reagieren wir bewusst oder unbewusst? Wie steht es um unsere Selbsterkenntnis?

 

Gehen wir kurz zurück an den Anfang dieses Artikels - ein Problem, eine Lösung, das Gedankenkarussell .. Denken, denken, denken ...

 

Was dem Ganzen vorangestellt ist, ist die Selbsterkenntnis und diese hat nichts mit dem Denken zu tun. Selbsterkenntnis geht in die Tiefe und hat nichts mit oberflächlichen Überzeugungen zu tun. Selbsterkenntnis ist "Sein" - Selbsterkenntnis ist nicht "DENKEN".

 

Wenn euch das nächste Mal also jemand wortkarg sagt: "Denk´ nicht so viel nach" versucht einmal, es aus einer anderen Perspektive zu sehen, versucht nicht zu denken - sondern zu fühlen und erkennen wer ihr seid. Wechselt den Fokus. Der Fokuswechsel geht zunächst erst in eine Richtung - in Euer tiefstes Inneres. "Dein Gefühl davon wer Du bist, bestimmt das was Du für Deine Bedürfnisse hältst und was für Dich im Leben zählt. Alles was für Dich zählt, hat auch die Macht Dich aus der Fassung zu bringen" (Zitat: Eckhard Tolle). Interessant oder? Nehme Dir die Zeit uns lese das Zitat nochmal und lasse es auf Dich wirken. Es ist sehr machtvoll und trifft den Nagel auf den Kopf. 

 

Stellen wir uns also die Frage, was beunruhigt uns persönlich? Was führt zu Disharmonie? 

 

Die schlechten Börsenkurse? Das geplatzte Geschäft? Der Nachbar? Die Partnerin?

 

Was geht in uns vor, wenn wir schlechte Nachrichten erhalten und unserere Sicherheit, die wir so sehr lieben aus den Fugen gerät, wie verhalten wir uns wenn im Aussen unser Kartenhaus unverhofft in sich zusammenbricht. Wie reagiert das Ego auf diesen Kontroll - und Sicherheitsverlust? Individuell. Oft wütend, gestresst und traurig.  Wir erkennen unsere Sicherheit ist vergänglich. Vergänglichkeit ist das eine, wie wir auf diesen Umstand reagieren zeigt uns deutlich, wie wachsam wir sind und wie tief/weit unser Bewusstsein entwickelt ist.

 

Sobald wir in eine solche Situation kommen gilt zunächst zu lernen anzunehmen und zu akzeptieren und nicht sofort in die Konfrontation zu gehen oder an Lösung zu arbeiten. Oft, ob wir wollen oder nicht, können wir bestimmte Umstände nicht ändern. Wenn wir lernen aus dem Bewusstsein zu handeln, handeln wir aus der Stärke und Kraft und machen uns auf diese Weise weder eine Situation noch eine Person zum Feind oder uns selbst zum Opfer.

 

 

Sei Dir im Klaren, dass Dir das Leben Situationen liefern wird, in denen Du die Chance bekommst, zu erkennen wer Du bist. Wer Du wirklich bist - nicht was Du vorgibst zu sein oder glaubst zu sein. Unter bestimmten Lebensumständen kannst Du für Dich erkennen, was für Dich im Leben wirklich zählt, was für Dich persönlich wichtig ist. WIE und auf WAS wir reagieren, also eher in unseren Mittelpunkt stellen - zeigt uns schlussendlich nur wie weit unsere Selbsterkenntnis ausgeprägt ist, das was wir in anderen zu erkennen scheinen, ist oft auch in uns selbst, oder manchmal sogar nur in uns selbst.

 

 

Es ist also primär sehr wichtig zu wissen wer wir sind. Können andere uns sagen wer wir sind? Nein! Die Einschätzung anderer wäre ein Urteil und nur eine andere fremde Überzeugung, eine Vorstellung und Meinung über etwas oder jemanden und eine Meinung (allein) führt noch lange nicht zur Veränderung.

 

Überzeugungen und Glaubenssätze, können so machtvoll sein, dass sie uns sogar krank machen. Überzeugungen sind oft Hindernisse. Nachdem wir nun den Fokus intensiv nach Innen gerichtet haben und uns mit dem Thema der Selbsterkenntnis auseinander gesetzt haben, gilt es den Fokus ein weiteres Mal auf andere Dinge zu richten. Und zwar auf das was wir haben, auf das was gut ist, auf das was uns Freude bereitet, auf das was uns weiterbringt und nicht blockiert. Wir richten den Fokus bewusst nicht auf den Mangel - NEIN - wir richten ihn auf die Fülle.  Auf unsere Gesundheit, auf die warmen Sonnenstrahlen, auf unsere Kinder, auf unsere Partnerschaft, auf die liebevollen Menschen in unserem Leben, auf unseren Beruf und so weiter. Die Fülle ist in uns. Lächle - und Du wirst sehen, das Leben lächelt zurück. Gebe und Dir wird gegeben. Halte nicht an Dingen fest - lasse los. Was gut für Dich ist - wird zu Dir kommen. Vertraue und wisse, was nicht sein soll, dass wirst Du auch nicht mit Deinem Denken oder Handeln ändern können. Auch wenn Du es noch so sehr möchtest und noch so viel Energie investierst, manche Dinge lassen sich nicht ändern. Wir Menschen haben in diesen Momenten die Wahl, ob wir erwacht darauf reagieren und handeln. Dein Bewusstes Handeln und Reagieren lenkt das Geschehen in die richtige Bahn und gibt dem Moment die richtige Kraft.

 

"WIE" (geleitet von unserem Bewusstseinszustand) wir etwas tun, bestimmt schlussendlich unser Schicksal, denn unser "WIE" wird eine weitere Reaktion auslösen und ist entscheidend für ein zukünftiges Ergebnis.

 

Wir sollten bewusst darauf achten, dass wenigstens eine der nachstehenden Eigenschaften ein Bestandteil unserer Handlungen ist, wenn dem nicht so ist, dann sollten wir das Handeln unterlassen. 

 

Überprüfe Dein Handeln auf (nach Eckhart Tolle):

 

Bereitwilligkeit - Annahme der momentanen Situation, es ist wichtig innerlich anzunehmen was geschieht

Enthusiasmus und Freude - das was Du tust, sollte Dir Freude bereiten. Suche nicht im Aussen nach Freude, dies führt zu Frustration, da Du zu glauben beginnst, dass im Aussen etwas liegt, was Du zu brauchen scheinst.

 

 

 

zur Blogübersicht